Mietpreise Deutschland 2024

Die Mietpreise im Jahr 2024 haben es in sich. Ein Immobilienkauf ist wegen gestiegener Zinsen nicht mehr denkbar, so weichen immer mehr Menschen auf den Mietmarkt aus. Das treibt die Mieten nach oben, besonders in den Metropolen. In vielen Großstädten weltweit erleben Bewohner eine signifikante Steigerung der Miet- und Immobilienpreise. Diese Entwicklung wird durch eine Kombination aus begrenztem Wohnraumangebot, steigender Nachfrage und wirtschaftlichem Wachstum angetrieben.

Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Mietentwicklung am Markt und geben Ihnen zum Abschluss noch ein paar Tipps, wie Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine noch relativ günstige Wohnung finden werden.

Enorme Nachfrage erhöht die Mietpreise

Eine enorme Nachfrage nach Wohnraum, stockender Neubau und Mieter in der Kostenfalle: Der Druck auf dem Wohnungsmarkt deutscher Metropolen hat deutlich zugenommen. Im zweiten Halbjahr 2023 kletterten die Angebotsmieten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig gemessen am Vorjahreszeitraum im Schnitt um 8,2 Prozent, wie eine Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt. Das war deutlich mehr als ein Jahr zuvor (6,3 Prozent) und im Schnitt über fünf Jahre (5 Prozent). Die Experten sehen kein Ende des Aufwärtsdrucks.

Mietpreise steigen schnell an

Für die Analyse wurden etwa 35.000 Mietanzeigen und 41.000 Kaufangebote für Neubauten sowie Bestandsimmobilien untersucht. Die in den Anzeigen genannten Mieten sind keine finalen Abschlusspreise. Oftmals gibt es eine Abweichung zwischen der angebotenen und der letztlich vereinbarten Miete, wobei dies bei Mietverträgen seltener vorkommt als bei Immobilienkäufen.

In Berlin und Leipzig verzeichneten die Angebotsmieten besonders starke Anstiege mit zweistelligen Prozentzahlen. In Berlin registrierte JLL einen erheblichen Zuwachs von über 21 Prozent. In anderen großen Städten lagen die Steigerungen zwischen 5 und 7 Prozent. Ein langfristiger Mietpreisanstieg in Berlin wird oft mit der hohen Zuwanderung in Verbindung gebracht. Mit durchschnittlich 19,42 Euro pro Quadratmeter nähert sich Berlin den Mieten in München, der teuersten deutschen Stadt mit 22,50 Euro pro Quadratmeter, an.

Mietpreise im Umland stehen der Dynamik entgegen

Insgesamt fiel die Dynamik in den Metropolen kräftiger aus als in kreisfreien Städten: Dort zogen die Angebotsmieten binnen zwölf Monaten um 4,8 Prozent an. In den Landkreisen kletterten sie um 5,5 Prozent.

Laut Sören Gröbel ist der Mietpreisanstieg angesichts des Wohnungsmangels nicht überraschend. Dies führt zu einer wachsenden Kluft zwischen den Mieten für Bestandswohnungen und neu abgeschlossenen Mietverträgen, was Mieter davon abhält umzuziehen und so zu einer Verschärfung des Wohnungsmarktes beiträgt. Die Baukrise, verstärkt durch hohe Zinsen und Materialkosten, behindert zudem den Neubau erheblich. Das Ifo-Institut prognostiziert einen Rückgang der Fertigstellungen, was den Druck auf den Mietmarkt weiter erhöht und zu steigenden Angebotsmieten führt.

Die 10 teuersten Großstädte in punkto Mietpreise

Die Top 10 der teuersten Großstädte in Bezug auf Mietpreise variieren von Jahr zu Jahr. Allerdings gibt es auch alteingesessne Evergreens, die seit Jahren die Spitze der teuersten Städte anführen. Das aktuelle Ranking für 2024 sieht wie folgt aus:

  • 1. München – bekannt als die teuerste Stadt Deutschlands für Mietwohnungen.
  • 2. Frankfurt am Main – hohe Mieten aufgrund des Finanzsektors und der zentralen Lage.
  • 3. Stuttgart – hohe Nachfrage durch die Automobilindustrie und begrenztes Angebot.
  • 4. Hamburg – hohe Mieten in vielen Stadtteilen, vor allem in zentralen Lagen.
  • 5. Düsseldorf – hohe Mieten, besonders in begehrten Vierteln.
  • 6. Köln – steigende Mieten durch die starke Medien- und Kulturszene.
  • 7. Heidelberg – hohe Mieten aufgrund der Universität und der attraktiven Altstadt.
  • 8. Freiburg im Breisgau – hohe Nachfrage durch die idyllische Lage und die Universität.
  • 9. Berlin – hohe Mieten in zentralen Bezirken trotz früherer Preislage.
  • 10. Mainz – steigende Mieten, beeinflusst durch die Nähe zu Frankfurt und die lokale Universität.

Immobilienpreise weiterhin rückläufig

Die JLL-Analyse zeigt, dass die Kaufpreise für Wohnungen in Großstädten rapide sinken. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Preise für Neubauten und Bestandswohnungen durchschnittlich um 7,4 Prozent, eine deutliche Verschärfung gegenüber dem vorherigen Rückgang von 1,6 Prozent. Besonders bei Bestandsimmobilien war der Preisverfall mit 8,1 Prozent stärker als bei Neubauwohnungen, die um 2,3 Prozent nachgaben. Es ist jedoch zu beachten, dass Angebotspreise oft von den tatsächlichen Verkaufspreisen abweichen können, da Verhandlungen üblich sind.

Laut JLL zeigen die derzeit niedrigen Transaktionszahlen auf dem Immobilienmarkt, dass die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern stark divergieren. Angesichts der gestiegenen Kreditzinsen bleibt das Verhältnis von Miet- zu Kaufkosten weiterhin zugunsten der Mieter verschoben. Dies könnte den Mietwohnungsmärkten noch für einige Zeit einen zusätzlichen Nachfrageschub verleihen.